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Donnerstag, 26. November 2015

Fremdenmanagement statt Fremdenhass


 

Implementieren wir ein "Fremdenmanagement", das unsere Integrationskraft nicht überfordert.



Zustrom zu islamischen Fundamentalismus eindämmen: Professionelles Integrationsmanagement bei uns und Perspektiven in den Problemregionen 

 

Wir müssen es verhindern, dass bestimmte Schichten bei uns keine Perspektive haben. In Frankreich und Belgien kann man in einem großen Ausmaß beobachten, was das für Folgen hat. Auch die Integration der türkischen Gastarbeiter war bei uns keine Ruhmesblatt. Das gleiche kann uns mit der jetzigen Flüchtlingswelle passieren. Deshalb müssen wir jetzt massiv in Bildung und sozialen Wohnungsbau investieren. Flüchtlinge egal welchen Alters müssen bei uns möglichst schnell Bildungsabschlüsse nachholen oder bestätigen können. Nur so haben sie eine Perspektive auf unserem Arbeitsmarkt. Der Staat muss dafür sorgen, dass Sozialwohnungen für alle Berechtigten in guten Lagen breit verteilt entstehen. Dies ist entscheidend, um Gettoisierung vorzubeugen, die eine Integration verhindert. Der Engpass im Wohnungsbau scheint dabei besonders bei den Grundstücksbesitzern zu liegen, die sehen, dass der Wert ihrer Grundstücke sich jedes Jahr erhöht und sie daher lieber warten, um einen noch höheren Gewinn herauszuschlagen. Hier braucht es wohl einen gut dosierten. Eingriff in den Markt.

Wir müssen für Bauen und Bildung viel Geld in die Hand nehmen müssen. Die schwarze Null ist eine große Leistung der Politik gewesen. Aber jetzt gilt es in die Zukunft zu investieren. Jeden Euro, den wir jetzt in die Flüchtlinge und auch für andere Benachteiligte in Deutschland ausgeben, bekommen wir mit einer hohen Rendite zurück.

Eine viel schwierigere Aufgabe ist es den Menschen in vielen arabischen Staaten, wie Libyen, Tunesien oder Ägypten wieder eine Perspektive zu geben. Aber auch daran müssen wir arbeiten.
Der Dauerkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist ebenfalls eine andauernde Quelle für eine Radikalisierung von arabischen Jugendlichen. Hier gibt es keine einfachen Antworten. Aber es ist im Moment vor allem Israel, das eine Zwei-Staaten-Lösung zumindest mit dem Westjordanland blockiert. Diese Blockade muss von innen heraus in Israel aufgebrochen werden; aber auch durch außenpolitischen Druck der Verbündeten.

Wir brauchen ein Triple B in Deutschland:

  1. Bildung
  2. Bauen
  3. Begrenzung
Damit der Bund wirksam bei Bildung und Bauen eingreifen kann, brauchen wir schleunigst eine Grundgesetzänderung, damit der Bund hier wieder eigene Programme auflegen darf. Das ist ihm seit der letzten Föderalismusreform nämlich verboten.

Ich sehe auf der politischen Bühne im Moment nicht, dass man Bildung und Bauen wirklich mit einem finanziell gut unterfütterten Masterplan angeht. So wird man in der Bevölkerung nicht das Gefühl entstehen lassen: "Wir schaffen das". Das Triple B ist notwendig, damit die Hilfsbereitschaft aufrechterhalten werden kann und der Rechtsradikalismus nicht zu stark wird.

Merkel muss erkennen, dass ihre Politik scheitern wird, wenn sie nicht wenigstens eine politische Obergrenze für Flüchtlinge in den Raum stellt. Ja, die Genfer Flüchtlingskonvention und das Grundgesetz kennen heute keine Obergrenzen. Aber die Politik muss zumindest politische Obergrenzen anstreben. Viele Politiker haben dies ja indirekt getan, indem sie gesagt haben: "Nochmal eine Million geht nicht". Merkel muss z.B. sagen: Wir wollen 2016 die Zahl neuer Flüchtlinge durch viele Maßnahmen auf 600.000 begrenzen. Dann wird es auch kein Problem sein, wenn dann der 600.001 Flüchtling kommt und um politisches Asyl bittet. Aber die Menschen brauchen das Gefühl, dass die Politik die Begrenztheit unserer Möglichkeiten ernst nimmt. Darüber hinaus muss darüber diskutiert werden, ob es Obergrenzen geben kann für Menschen, die wir bei uns aufnehmen, wenn als Ventil eine Unterbringung außerhalb von Deutschland möglich ist.

Hie stichpunktartig die notwendigen Maßnahmen zur Begrenzung des Flüchtlingsstroms:
  • Legaler Weg in die EU: Aufnahme von Kontingentflüchtlingen. Als eine der reichsten Nationen der Welt, sind wir verpflichtet Elends- und Kriegsflüchtlinge in einer begrenzten Höhe regelmäßig aufzunehmen. Der Antrag muss idealer Weise bereits im Herkunftsland oder in einem Flüchtlingslager gestellt werden und Deutschland übernimmt auch die Reisekosten nach Deutschland.
  • Aufklärung in den Herkunftsländern und den Flüchtlingslagern, dass die Aufnahmekapazitäten in Deutschland jetzt erschöpft sind. Dass den Flüchtlingskindern keine gute Integration in unser Bildungswesen mehr garantiert werden kann. Dass es zu Engpässen auf dem Wohnungsmarkt kommen wird. Dass auch der Arbeitsmarkt im Moment keine in der Regel zu wenig ausgebildeten Flüchtlinge mehr verkraften kann.
  • Bessere Versorgung in den Flüchtlingslagern vor Ort.
  • Auch Zäune können helfen, da sie deutlich machen, dass die Möglichkeiten der EU zur Aufnahme von Flüchtlingen begrenzt sind. Daher sollte die Weiterführung des ungarischen Zauns bis zum Mittelmeer in Erwägung gezogen werden; auch wenn dieser Zaun mit einem unsäglichen Politiker wie Viktor Orban in Verbindung steht. Man sollte nicht etwas unterlassen nur weil es ein unakzeptabler Politiker auch getan hat. Da an den Außengrenzen von Griechenland keine Zäune möglich sind, bleibt nur die Zusammenarbeit mit der Türkei (mit bitterem Beigeschmack). Sie muss bereits das Ablegen der Boote verhindern.
  • Auch in Nordafrika sind wir darauf angewiesen, dass dort wieder funktionierende Staatlichkeit entsteht (z.B. in Libyen), um auch dort bereits das Ablegen von Booten weitgehend zu verhindern.
  • Der IS und andere islamistische Terrorvereinigungen müssen militärisch, logistisch und ökonomisch entscheidend geschwächt werden. Dann wird dieser Terror auch die Faszination bei vielen Jugendlichen verlieren.
  • Wir brauchen Abkommen mit der Türkei und den nordafrikanischen Staaten, dass wir auf dem Meer aufgebrachte Flüchtlinge wieder zurück bringen können.
  • Die Sicherung der europäischen Außengrenzen muss eine europäische Aufgabe werden. Griechenland und Italien viel zu lange damit allein zu lassen, war ein großer Fehler auch Deutschlands.
  • Auch die heutig unwilligen EU-Länder müssen davon überzeugt werden, dass sie Kontingentflüchtlinge aufnehmen. Dies wird aber nur gelingen, wenn klar ist, dass die anderen Maßnahmen greifen und damit die Zahl der Flüchtlinge sich drastisch verringert. Auch die Tatsache, dass Flüchtlingen damit rechnen müssen, dass sie nicht nach Deutschland dürfen, wird die Anzahl der Fluchtsuchenden nach Europa verringern. Wahrscheinlich ist eine europäische Lösung erst möglich, wenn Deutschland eingesteht, dass ein Teil des Problems auch durch ein falsches Signal in 2015 verursacht wurde.
  • Verstärkter militärischer Kampf gegen den IS und Austrocknung der Finanzierungsquellen des IS.
  • Die arabische Welt braucht eine Perspektive auf ein gutes Leben und Signale, dass man erlittenes Unrecht in den letzten Jahrhunderten anerkennt.
  • Der Islam muss in der Gegenwart ankommen. Das Christentum sollte dabei seine Überheblichkeit ablegen. Es ist noch nicht so lange her, dass es auf dem gleichen Stand - oder sogar darunter - wie der heutige Islam war. Demokratie, Gleichberechtigung und Menschenrechte sind nicht aus der katholischen Kirche heraus entstanden. Das Christentum hat sich diesen Werten nach einem langen Prozess untergeordnet. Vieles was uns an islamischen Kulturen heute befremdet, ist auch in der Bibel angelegt. Wir haben nur in weiten Teilen die wörtliche Auslegung der Bibel überwunden (oder vergessen). Und darauf können wir stolz sein. Der Islam hat diesen Weg noch vor sich, um in der Moderne anzukommen. Dafür braucht es viele mutige Muslime. Wir können einen entscheidenden Beitrag leisten, indem wir islamische theologische Ausbildung an unseren Universitäten noch weit mehr ausbauen, islamischen Religionsunterricht an unseren Schulen anbieten und aufgeklärte islamische Gemeindearbeit unterstützen, wie wir es bei den christlichen Gemeinden auch tun.

Änderung Grundgesetz zum politischen Asyl

 

Das Recht auf politisches Asyl, wie es jetzt im Grundgesetz geregelt ist, geht es in zweierlei Hinsicht an der Realität vorbei. Erstens ist es unsinnig zu sagen, dass Asylsuchende, die über sichere Drittstaaten eingereist sind, bei uns kein politisches Asyl bekommen können. Das würde ja heißen, dass man Griechenland und Italien mit dem Problem völlig allein lässt. Zweitens hat sich gezeigt, dass wir auch beim politischen Asyl Begrenzungsmechanismen brauchen. Die Zahl der Menschen, die über politisches Asyl ein dauerhaftes Bleiberecht  bekommen können, muss flexibel begrenzt werden können.

Was machen wir mit Menschen, die nur einen vorübergehenden Schutzstatus haben (z.B. Kriegsflüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention) und Menschen, die wir aus unterschiedlichen Gründen nicht abschieben können?

 

Wäre es nicht sinnvoller, diese Menschen außerhalb Deutschlands unterzubringen und die Kinder in ihrer Muttersprache zu unterrichten? Das könnte Kostenvorteile haben und es wäre auch ein klares Signal, dass unsere Kapazitäten begrenzt sind. In Tunesien liegen z.B. gewaltige räumliche Kapazitäten in der Tourismusbranche brach und es braucht dringend Arbeitsplätze. Problem ist natürliche die Gefahr von Terroranschlägen. Hier müsste geprüft werden, ob eine ausreichende Sicherheit gewährleistet werden könnte. Aber es gibt noch viele andere Regionen in der Welt, die in Frage kommen.

Wir brauchen ein modernes Einwanderungsgesetz, das unseren Interessen dient.

 

Wir müssen attraktiv sein für die besten und motiviertesteren Auswanderungswilligen in der Welt, wenn wir unsere demografischen Probleme lösen und ökonomisch stark bleiben wollen. Auch Flüchtlinge unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus sollten die Chance bekommen, sich parallel über diesen Weg zu bewerben.

Noch einmal zusammenfassend zu den unterschiedlichen Gruppen:

 

  1. "Wirtschaftsflüchtlinge": Um eine Zahl zu nennen: Im Jahr sollten weltweit 80.000 Menschen in ihren Heimatländern die Einwanderung nach Deutschland aus ökonomischen Gründen (soziales Elend) beantragen können. Die Übersiedlungskosten einschließlich Flug übernimmt der Deutsche Staat.
  2. Politisches Asyl: Um eine Zahl zu nennen: Im Jahr können bis zu 80.000 Menschen bei uns politisches Asyl beantragen unabhängig davon über welchen Weg sie zu uns gelangt sind. Asylbewerber könne ab dem ersten Tag bei uns arbeiten.
  3. (Bürger)Kriegsflüchtlinge: Um eine Zahl zu nennen: Im Jahr können bis zu 150.000 Menschen bei uns einen Status als Kriegsflüchtling beantragen. Der Status ist grundsätzlich zeitlich befristet. Antragsteller dürfen sich ab dem ersten Tag bei uns um eine Arbeitsstelle bemühen.
  4. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU sollte eingeschränkt werden.
  5. Wir schaffen ein modernes Einwanderungsgesetz und unterstützen eine Einwanderungskultur, damit die besten Köpfe einen Anreiz haben, nach Deutschland zu kommen. Menschen, die sich im Verfahren zum politischen Asyl und der Anerkennung als Kriegsflüchtling befinden, können parallel sich über das Einwanderungsgesetz bewerben. Wenn sie bereits bei uns arbeiten, geht dies positiv in die Beurteilung ein.
  6. Für Personen, die sich in Deutschland aufhalten, aber keine Bleibeperspektive haben bzw. die Abschiebung aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, sollte geprüft werden, ob eine Unterbringung außerhalb von Deutschland nicht sinnvoll wäre; mit entsprechenden Bildungsangeboten für Erwachsene und insbesondere für Kinder in ihrer Muttersprache, so dass sie mittelfristig wieder in ihre Heimatländer zurückkehren können.

Sonntag, 26. April 2015

Fremde, Humanität, Arbeitskräfte ... der Versuch einer Differenzierung



„Fremde“ -
Wie viele verträgt das Land? Wie viele müssen wir aufnehmen? Wie viele brauchen wir?

Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wird es leider immer geben. Entscheidend ist, dass die Zivilgesellschaft und die Politik sich klar dagegen stellen. In diesem Zusammenhang ist es erfreulich, dass eine wachsende Anzahl von Bürgern sich ehrenamtlich zum Beispiel um Flüchtlinge kümmert.

Eine andere Frage ist, ob man seine eigenen Interessen definiert und auch Grenzen der Integrationsfähigkeit anerkennt. Die Grenzen der Integrationsfähigkeit werden aber wesentlich von der Art und Weise der Integrationspolitik und der Willkommenskultur mitbestimmt.

Hier soll versucht werden, mehr Klarheit zu schaffen und uns damit auch auf das Notwendige vorzubereiten. Dafür ist es sinnvoll, die Gründe, warum Einwanderung stattfindet, zu unterscheiden. Thema ist hier nicht, wie Armut, Kriege und politische Verfolgung in der Welt verhindert werden können.

Armutsflüchtlinge

Die EU ist insgesamt gesehen eine Wohlstandsinsel in der Welt. Daraus ergibt sich die moralische Verpflichtung regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Menschen aus rein humanitären Gründen dauerhaft aufzunehmen. Die Anzahl muss flexibel aufgrund aktueller Entwicklungen angepasst werden können. Aber es muss klar sein, dass es eine Grenze gibt. Die EU sollte sich auf einen Schlüssel zu Verteilung der Armutsflüchtlinge einigen. Eine Möglichkeit wäre der Schlüssel: BIP pro Kopf * BIP. Eine Antragsstellung sollte bereits im Heimatland möglich sein. Man kann die Hoffnung haben, dass dann etwas weniger Menschen sich auf eine lebensgefährliche Flucht mit der Bezahlung von Schleppern begeben.

Kriegsflüchtlinge

Für Kriegsflüchtlinge gilt im Prinzip das gleiche wie bei Armutsflüchtlingen. Bei der Anzahl der Aufzunehmenden ist aber eine noch größere Flexibilität aufgrund von Ereignissen insbesondere im Umfeld der EU gefordert. Außerdem kann von erwachsenen Kriegsflüchtlingen verlangt werden, dass sie nach Ende des Konflikts in ihrem Heimatland zurückkehren (außer sie werden bei uns als Arbeitskräfte gebraucht; siehe unten). Kinder und ihre Eltern sollten jedoch ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht erhalten. Es ist nicht vertretbar Kinder, die in Deutschland aufgewachsen sind, in ein für sie fremdes Land abzuschieben.

Politisches Asyl

Auch für Asylbewerber sollte eine gerechte Verteilung in der EU angestrebt werden. Die Verfahren dürfen nicht länger als sechs Monate dauern; bei Bewerbern aus sicheren Herkunftsländern nicht länger als vier Wochen. Asylbewerber sollten nach vier Wochen arbeiten dürfen, Sprachkurse bekommen und dezentral menschenwürdig untergebracht werden. Abgelehnte Asylbewerber sollten unverzüglich abgeschoben werden, wenn kein anderer Einwanderungsweg sich anbietet.

Arbeitskräfte

Besonders Deutschland braucht, um seine demografischen Probleme in den Griff zu bekommen, Zuwanderung von ungen und qualifizierten Arbeitskräften. Ansonsten werden wir an Wohlstand verlieren. Damit aus Armuts- und Kriegsflüchtlingen und Asylbewerbern keine Sozialfälle werden, sondern produktive Arbeitskräfte, ist eine intensive und auch ersteinmal teure Integrationspolitik (Sprach- und Integrationskurse, massive Verbesserungen im Bildungssystem, Nachschulungen im erlenten Beruf, etc.) vom ersten Tag an notwendig. In der Regel ist die Motivation dieser Menschen groß. Diese darf nicht ins Leere laufen.

Deutschland muss aber auch attraktiv sein als Einwanderungsland für gut ausgebildete Menschen in der Welt. Hier bietet sich ein Punktesystem an, das für jeden transparent zeigt, welche Menschen wir suchen. Diese Menschen werden aber auch nur zu uns kommen, wenn sie sich bei uns willkommen fühlen.

Vor der Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland, sollte jedoch vorher das heimische Potential möglichst weit ausgeschöpft werden. Es kann nicht sein, dass genügsame Einwanderer die Arbeit machen, für die arbeitslose Einheimische nicht zur Verfügung stehen. Dann muss unser Sozial- und Bildungssystem so reformiert werden, dass genügend Anreize auch für Einheimsiche bestehen.